Ein Praxisversuch zur Prävention von riskantem Alkoholkonsum bei Jugendlichen

Abstract
Zusammenfassung. Ziel: Im vorliegenden Paper werden Jugendliche, die wegen riskantem Alkoholkonsum im Krankenhaus behandelt und dort zur Teilnahme an einer psychosozialen Kurzintervention motiviert wurden, nach soziodemographischen Daten und Alkoholkonsum beschrieben sowie mit der Intervention erzielte Ergebnisse dargestellt. Methode: In einer explorativ-deskriptiven Prä-Post-Interventionsstudie wurden von 01. 01. 2010 bis 30. 06. 2012 insgesamt 175 Jugendliche in Kärnten erfasst. Für die Inanspruchnahmepopulation (n = 44) und Jugendliche ohne Teilnahmeeinwilligung wurden soziodemographische Merkmale, Daten zu Anlassfall und zur Akzeptanz der Intervention sowie zu erzielten Lern-Effekten analysiert. Ergebnisse: 131 der 175 Jugendlichen (75 %) lehnten die Teilnahme an der Intervention ab. Besondere psychosoziale Belastungsfaktoren weisen 12 der 44 Jugendlichen auf, die mit der Intervention begonnen haben. 21 KlientInnen haben die Intervention positiv abgeschlossen. Davon haben 15 seit dem Vorfall keinen Alkohol mehr konsumiert und 19 planen einen verantwortungsbewussteren Umgang mit Alkohol. Bis jetzt liegen keine Ergebnisse einer Kontrollgruppe vor. Schlussfolgerungen: Im Einklang mit bisherigen Forschungsergebnissen gehören die KlientInnen mehrheitlich zur Gruppe unerfahrener, das Risiko von Alkohol unterschätzender „Seltentrinker“. Die auch in anderen Studien beobachtete hohe Ablehnungsquote weist auf kaum vorhandenen Leidensdruck bei riskant Alkohol konsumierenden Jugendlichen hin.