Ergebnisse eines Projektes zur kombinierten Prävention jugendlichen Rauschtrinkens

Abstract
Ziel: Die Studie beschreibt Hintergründe akuter Alkoholintoxikationen unter Jugendlichen und evaluiert die gemeindezentrierte Kombination indizierter und selektiver Präventionsmaßnahmen. Methodik: Eine Inanspruchnahmepopulation intoxizierter Jugendlicher (n = 188) wird in wesentlichen Merkmalen beschrieben. Die Analyse der Interventionseffekte vergleicht Trenddaten der Jahre 2001–2006 zu Jahresprävalenzen akuter Intoxikationen (n = 1.805 Fälle) für die Projektregion (n = 26.490 Personen, Alter 10–18 Jahre) und die Vergleichsregion (n = 84.331). Ergebnisse: Risiken für akute Intoxikationen betreffen Herkunft aus Ein-Elter-Familien, Integration in eine Alkohol konsumierende Freundesgruppe, wahllosen Alkoholkonsum und die Belastung mit psychiatrischen Symptomen. Für die Zeit des Projektes wurden unterschiedliche Trends für die Interventions- und Vergleichsregion ermittelt. Während in der Interventionsregion die Jahresprävalenz der Intoxikationen um 20 % sank, stieg sie in der Vergleichsregion um 33 %. Schlussfolgerung: Akut intoxizierte Jugendliche entstammen überzufällig häufig Risikopopulationen. Gemeindezentrierte Präventionsmaßnahmen sind mit dem Rückgang von Jahresprävalenzen akuter Intoxikationen unter Jugendlichen assoziiert.