Abstract
Zusammenfassung: Der Aufsatz entwickelt einen analytischen Rahmen für vergleichende Forschungen zur Herstellung, Überlagerung und Außerkraftsetzung kultureller Differenzierungen von Menschen - für das ‚doingʻ und ‚undoingʻ sozialer Zugehörigkeiten. Er diskutiert allgemeine Aspekte von Humankategorisierungen, das Konzept des ‚boundary making ʻ sowie Ansätze zum Denken von Mehrfachzugehörigkeiten (Intersektionalität, Differenzierungstheorie und multikulturelle Hybridität). Ins Zentrum der Betrachtung stellt er die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten, d. h. die Konkurrenz und Temporalität solcher Kategorisierungen. Kontingent sind diese nicht nur, weil sie sozial hergestellt und aufgebaut, sondern auch, weil sie gebraucht, übergangen und abgebaut werden können. Ein jedes ‚Doing Differenceʻ ist eine sinnhafte Selektion aus einem Set konkurrierender Kategorisierungen, die erst einen Unterschied schafft, der einen Unterschied macht. ‚Un/doing differencesʻ markiert einen flüchtigen Schwebezustand, einen Moment der Ununterschiedenheit und In-Differenz zwischen der Relevanz und Irrelevanz sozialer Unterscheidungen.

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