Abstract
Auf der Grundlage der Ergebnisse von 26 europäischen Dauerfeldversuchen werden die Beziehungen zwischen organischer Bodensubstanz (OBS), Standortfaktoren, Bewirtschaftung und Ertrag quantifiziert. Dabei wird der organische Kohlenstoff (Corg) im Boden in einen quasi “inerten”; Teil (C i , im Sinne von “unbeteiligt”; an den Mineralisierungsvorgängen) und einen umsetzbaren Teil (Cums) unterteilt. Als Kriterium für C i wird der Corg‐Gehalt der langjährig ungedüngten Prüfglieder von Dauerfeldversuchen verwendet. Er ist eng mit der Textur korreliert und praktisch kaum zu beeinflussen. Unter den durchschnittlichen Klimabedingungen Europas in praxisüblichen ackerbaulichen Produktionssystemen liegt der Cums‐Gehalt zwischen 0,2 und 0,6 %, entsprechend 80 bis 240 dt/ha, der umsetzbare Stickstoff zwischen 0,02 und 0,06% bzw. 800 bis 2400 kg/ha. Die bodenverbessernde Wirkung der OBS auf den Ertrag macht bis zu 5 % auf Lehmböden und bis zu 10% auf Sandböden aus. Es werden C‐ und N‐Bilanzen der Dauerversuche dargestellt, die Beziehungen zwischen bodenphysikalischen Eigenschaften und OBS quantifiziert und Orientierungswerte für den Gehalt des Boden an organischer Substanz für grundwasserferne Sand‐ und Lößböden angegeben.