Lebensqualität und Sprachverständlichkeit bei Patienten mit Kehlkopfkarzinom - Relevanz des „Zufriedenheitsparadoxes”

Abstract
Hintergrund: Ziel der Studie war ein Vergleich der postoperativen Lebensqualität und Sprachverständlichkeit von Patienten mit einem Kehlkopfkarzinom. Patienten und Methoden: Die Lebensqualität (mittels EORTC QLQ-C30 und EORTC QLQ-H&N35) und die Sprachverständlichkeit (mittels PLTT und FPAL) von Patienten nach einer Laryngektomie (N = 218) bzw. einer Kehlkopfteilresektion (N = 151) wurden untersucht. Die Analyse erfolgte anhand von kontrollierter Paarbildung (N = 86). Ergebnisse: Laryngektomierte Patienten erlebten mehr Einschränkungen beim Riechen und Schmecken. In anderen Domänen der Lebensqualität gab es keine Unterschiede. Die kehlkopfteilresezierten Patienten schätzten ihre Sprachverständlichkeit geringer als die Laryngektomierten ein, obwohl sie (objektiv gemessen) besser verständlich waren. Schlussfolgerungen: Subjektive und objektive Messungen von Lebensqualität stimmen nicht immer überein, was in der vorliegenden Studie zu paradoxen Ergebnissen insbesondere bei der Sprachverständlichkeit geführt hat. Unterschiedliche Erwartungshaltungen der Patienten könnten ein Grund hierfür sein. Background: Aim of this study was to compare postoperative quality of life and voice intelligibility of laryngeal cancer patients. Patients and Methods: Two studies assessed the quality of life (by EORTC QLQ-C30 and EORTC QLQ-H&N35) and the voice intelligibility (by PLTT and FPAL) of 218 laryngectomized and 151 partially resected patients. The data of 86 patients was analysed on the basis of matched pairs (matching criteria: sex and tumour stage). Results: The smelling and tasting of the laryngectomized patients were more affected. Other domains of quality of life did not differ significantly between the groups. The subjective assessment of voice intelligibility led to worse results among the patients with partial laryngectomy, although the objective test proved the contrary. Conclusions: Subjective and objective assessment of quality of life can differ, which led to paradox results in this study, especially for voice intelligibility. This might be due to the fact that partially resected patients have higher expectations of their operation. 1 Vorgetragen auf dem 27. Deutschen Krebskongress, Berlin, 22. - 26. 3. 2006.