Abstract
Zusammenfassung Im gegenwärtigen Strukturwandel des bundesdeutschen Systems industrieller Beziehungen gewinnt die betriebliche Regelungsebene zunehmend an Bedeutung. Das schlägt sich auch in einer gewissen Umorientierung der gewerkschaftssoziologischen Forschung nieder, die sich nun stärker als in der Vergangenheit den innerbetrieblichen ‚Industrial Relations‘ zuwendet. Dabei stößt man als Sozialforscher auf verschiedene konzeptionellanalytische Schwächen bisheriger Studien; dies wird an drei zentralen Aspekten näher erläutert, wobei dem Autor eine interaktionstheoretisch orientierte Perspektive als Folie seiner kritischen Anmerkungen dient. Dabei wird (a) die starke Betriebsratsorientierung bisheriger Studien und ihre weitgehende Ausblendung des Managements als innerbetrieblichem Aktor kritisiert, (b) die bislang kaum thematisierte Relevanz intra-organisationeller Aushandlungsprozesse für die Struktur der inter-organisationellen Beziehungen der Betriebsparteien betont, um dann (c) für eine stärkere Berücksichtigung der ‚informellen‘ Beziehungsebene zu plädieren.

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