Abstract
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Im Zuge der Einführung von Gender Mainstreaming (GM) als ein Leitprinzip hat in NRW die Landesgesundheitskonferenz 2001 beschlossen, dass zukünftig die „geschlechtsspezifischen Aspekte im Sinne des GM verstärkt berücksichtigt werden“. Das Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit hat daraufhin die Entwicklung von Materialien und Instrumenten zur Umsetzung in Auftrag gegeben. Im Vortrag werden die – beteiligungsorientiert – entwickelten Materialien und Instrumente vorgestellt. Material und Methoden: Grundlage waren (1) eine Recherche vorhandener Tools zur Umsetzung von GM, (2) eine Bestandsaufnahme der Bedürfnisse und Bedarfe bei den Kommunalen Gesundheitskonferenzen und den Mitgliedern der Landesgesundheitskonferenz sowie (3) eine Systematisierung der Kategorie Geschlecht. Ein Entwurf der Materialien und Instrumente wurde mit potentiellen Anwendern und Anwenderinnen diskutiert und unter Berücksichtigung der Anregungen überarbeitet. Ergebnisse: Ergebnis der Recherchen war, dass für die Umsetzung von GM zunächst die grundlegenden Ideen, Konzepte und Zielrichtungen erläutert werden müssen, wobei ein zentraler Aspekt das Verhältnis von GM und Frauenpolitik ist. Für die systematische Berücksichtigung der Kategorie Geschlecht in allen Handlungsfeldern und Projekten wurde als Analyserahmen die Gender Matrix entwickelt, in der fünf Prüfbereiche unterschieden werden: (1) das Geschlechterthema bzw. die Gleichstellungs-Zielsetzung, (2) die biologischen und sozialen Unterschiede und Gemeinsamkeiten, (3) die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen, (4) die Methoden sowie (5) die Teilhabe von Frauen und Männern (bzw. von weiblichen und männlichen Problemsichten). Schlussfolgerungen und Diskussion: Das entwickelte Instrumentarium wird in NRW systematisch disseminiert, implementiert und evaluiert. Erste Erfahrungen zeigen, dass das Instrument Gender-Matrix gut mit bereits eingeführten Methoden des Projektmanagements zusammenpasst.