Abstract
Recent legislative initiatives from the European Commission, such as the Review of the Consumer Acquis, show an increasing tendency in favour of maximum harmonization. This is a diversion from previous practice, where the general policy was one of minimum harmonization, which allowed Member States to divert from the standard set by European legislation if in favour of the consumer. This article makes a critical assessment of the policy of maximum harmonization and suggests a number of parameters that determine its chance of success. Important factors are the Community’s limited legislative competence, restricted in essence to internal market policy, and the related question of where to strike the balance between business interests and consumer protection. The main concern, however, lies with the elusive nature of the concept of maximum harmonization – the possibility of alternative legal bases for liability in European and national legislation may undermine the notion of a fully harmonized regime, as can be seen with regard to product liability law. In this light, it is suggested that the success of the current review programme may increase by a redefi nition of its scope, taking account of the wider framework set by European and domestic rules of private law. Zusammenfassung: Neuere Gesetzgebungsinitiativen der EG–Kommission, wie zum Beispiel die Überarbeitung des Verbraucher–Acquis, zeigen eine zunehmende Tendenz hin zur Maximalharmonisierung. Dies weicht von der bisherigen Praxis ab, in der Mindestharmonisierung als allgemeiner Grundsatz anerkannt war. Nach diesem war es den Mitgliedstaaten erlaubt, von durch europäische Gesetzgebung gesetzten Standards zum Vorteil des Verbrauchers abzuweichen. Dieser Beitrag setzt sich mit dem Ziel der Maximalharmonisierung kritisch auseinander und zeigt eine Anzahl von Parametern auf, die für dessen Erfolgsaussichten entscheidend sind. Wichtige Faktoren sind die Gesetzgebungskompetenz der Europäischen Gemeinschaft, die die im Wesentlichen auf die Binnenmarktpolitik beschränkt ist, und das damit verbundene Problem, einen Ausgleich zwischen Geschäftsinteressen und Verbraucherschutz zu fi nden. Die größte Sorge liegt jedoch in der schwer fassbaren Natur des Konzepts der Maximalharmonisierung – die Möglichkeit alternativer rechtlicher Haftungsgrundlagen in Europäischer und nationaler Gesetzgebung könnte die Idee eines vollständig harmonisierten Haftungsregimes unterminieren, wie es im Bereich des Produkthaftungsrecht zu sehen ist. Vor diesem Hintergrund wird argumentiert, dass die derzeitige Überarbeitung des Verbraucher–Acquis größeren Erfolg versprechen könnte, wenn der Umfang der Überarbeitung verändert würde und dabei der weitere Rahmen der europäischen und nationalen Privatrechtsregeln beachtet würde. Résumé: De récentes initiatives législatives de la Commission européenne, telles que la révision de l’acquis communautaire, conduisent à tirer le constat d’une tendance croissante en faveur d’une harmonisation maximale. Une telle approche constitue une évolution par rapport à celle retenue jusqu’alors. En effet, jusqu’à ce jour, la politique retenue a été de favoriser une harmonisation minimale, laissant aux États la faculté de choisir un standard différent du standard communautaire, pour autant qu’il soit plus protecteur des consommateurs. La présente étude vise à une appréciation critique de la politique d’harmonisation maximale