Abstract
In der Studie wird anhand repräsentativer Daten ein Überblick über das Ausmaß gesundheitlicher Ungleichheiten bei erwerbstätigen Männern und Frauen in Deutschland gegeben. Es werden Daten der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA) 2010 verwendet, um anhand des „International Socio-Economic-Index of Occupational Status“ (ISEI) Differenzen bei Männern und Frauen zu analysieren. Als Outcomes werden die Selbsteinschätzung der Gesundheit, Arbeits-/ und Wegeunfälle, die subjektive Beanspruchung durch die Arbeit, die Anzahl von Tagen mit körperlichen oder emotionalen Problemen und von offizieller Krankschreibung analysiert. Männer und Frauen mit hohem Berufsstatus haben hinsichtlich aller untersuchten Outcomes eine bessere gesundheitliche Lage als solche mit niedrigem Berufsstatus. Bei Männern und Frauen war das Risiko für einen schlechten Gesundheitszustand, eine starke Beanspruchung durch die Arbeit und das Auftreten von Arbeitsunfällen nach Kontrolle für Alter und Erwerbsbeteiligung signifikant 2,4- bis 4,6-fach bzw. 1,8- bis 3,3-fach erhöht. Weiterführende Analysen zeigten, dass sich die Berufsstatusunterschiede hinsichtlich der subjektiven Beanspruchung durch die Arbeit bei Männern und Frauen nicht signifikant unterscheiden und zu etwa 50% durch die Qualifikation, die Arbeitsbedingungen und das Gesundheitsverhalten der Erwerbstätigen erklären lassen. Die vorliegenden Befunde zeigen, dass in Deutschland beträchtliche gesundheitliche Differenzen zwischen den Berufsstatusgruppen bestehen. Der Zusammenhang erwies sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen gleichermaßen stark ausgeprägt. The study is based on representative data and gives an overview on the extent of health inequalities in working men and women in Germany. We use data of the study German Health Update (GEDA) 2010 to analyze health differences by occupational status for men and women. Occupational Status was measured using the „International Socio-, Economic Index of Occupational Status‘ (ISEI). Outcomes are self­rated health status, work/and commuting accidents, self-assessed health risks at work, days with physical or emotional problems and sick leave from work. Men and women with high occupational status are in a better health situation than those with low status in respect to all outcomes analyzed. The risk for a poor self-rated health status, high health risks at work and for the occurrence of accidents at work is significantly 2.4- to 4.6-fold (men) and 1.8- to 3.3-fold (women) increased after controlling for age and work hours. Further Analyses with regard to self-assessed health risks at work showed that occupational status differences with men and women do not differ significantly. In those analyses, about 50% of the status differences regarding risks at work could be explained for men and women by their qualification, working conditions and health behavior. The present findings show that significant and persistent health inequalities among the employed exist in Germany. The relationship proved equally strong in both men and women.