Abstract
Zusammenfassung. Erhöhte private Selbstaufmerksamkeit (SAM) ist wiederholt als Risikofaktor für die Entstehung und/oder Aufrechterhaltung von psychischen Störungen diskutiert worden. Der maladaptive Aspekt der SAM ist weniger durch Dauer und Intensität, sondern durch die Inflexibilität des Zustands der SAM gekennzeichnet. Mangels entsprechender Meßinstrumente wird eine eigene Skala “Dysfunktionale SAM” theoretisch begründet, entwickelt und an mehreren gesunden und klinischen Stichproben im Hinblick auf Reliabilität und verschiedene Validitätsaspekte untersucht. Die testtheoretische Eignung der Skala kann insgesamt als gut eingestuft werden. Um auch die für die Selbstregulation adaptiven Formen der SAM zu operationalisieren, wird eine zweite Skala “Funktionale SAM” vorgeschlagen. Auch ihre testtheoretischen Kennwerte und Validitätsaspekte werden dargestellt und diskutiert. Insgesamt wird mit dem “Fragebogen zur Dysfunktionalen und Funktionalen Selbstaufmerksamkeit” (DFS) ein neues ökonomisches (22-Item-) Verfahren vorgestellt, das deutliche korrelative Bezüge zu Wohlbefindens- und Symptommaßen aufweist und zur Veränderungsmessung geeignet ist. Der Forschungseinsatz im Bereich der Gesundheits- oder der Klinischen Psychologie wird empfohlen.

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