Aerosil, Herstellung, Eigenschaften und Verhalten in organischen Flüssigkeiten

Abstract
Aerosil, ein sehr reines, koaguliertes Siliciumdioxyd‐Aerosol mit Teilchen von 10 bis 40 mμ Durchmesser, wird durch Flammenhydrolyse von Siliciumtetrachlorid gewonnen. Seine physikalischen Eigenschaften (z. B. einheitliche Teilchengröße, definierte, porenfreie Oberfläche) lassen sich streng reproduzieren. Dispersionsmittel, die mit der Aerosil‐Oberfläche überwiegend physikalische Wechselwirkung eingehen (kettenförmige, cyclische und halogenierte Kohlenwasserstoffe, konzentrierte Schwefelsäure), bilden weitgehend unabhängig von der mechanischen Einarbeitung mit 5 bis 8% Aerosil Gele. Dispersionsmittel, bei denen eine chemische Wechselwirkung in Form der Wasserstoffbrückenbindung hinzukommt (Wasser, Alkohole usw.), bilden Gele in Abhängigkeit von der beim Einarbeiten angewendeten Scherkraft erst mit 15 bis 40% Aerosil. Durch Zugabe von Basen läßt sich die Viscosität derartiger Dispersionen erhöhen. Die Viscosität von Dispersionen in Lösungsmitteln der ersten Gruppe kann durch Zusatz von wasserstoffbrücken‐bildenden Lösungsmitteln erniedrigt werden. Das pyrogen gewonnene Aerosil unterscheidet sich von aus Flüssigkeiten gefällten Kieselsäuren durch höhere chemische Reinheit, durch die porenfreie Teilchenoberfläche sowie die geringere Anzahl von Silanol‐Gruppen pro Oberflächeneinheit.