Phosphatversorgung von Sommerweizen (Triticum aestivum L.) in Mischkultur mit Weißer Lupine (Lupinus albus L.)

Abstract
Sommerweizen (Triticum aestivum L. „Schirokko”︁) und Weiße Lupine (Lupinus albus L.) wurden in einem Gefäßversuch mit einem von pH 4.6 auf pH 6.5 aufgekalkten phosphatarmen Bt eines Parabraunerde – Pseudogleys aus Löß in Mischkultur mit und ohne Zugabe eines apatitischen Rohphosphates kultiviert. Bei jeweils der Hälfte der Gefäße verhinderten in den Boden eingesetzte feinmaschige Edelstahlnetzzylinder den Wurzelkontakt zwischen den Pflanzenarten. Unabhängig von der P-Düngung zeichnete sich Weiße Lupine durch eine beträchtlich höhere Trockensubstanzbildung und P-Aufnahme als Weizen aus, obwohl Weizen durch Ausbildung wesentlich feinerer Wurzeln und intensiverer Durchwurzelung des Bodens (hohe Wurzellängendichte) bessere Voraussetzungen für eine effektive Nutzung von Boden- und Dünger-P besaß. Die hohe P-Effizienz von Weißer Lupine beruhte auf einer erhöhten P-Aufnahmerate pro Einheit Wurzellänge, für die eine Mobilisierung von P, insbesondere im Bereich der Proteoid-Wurzeln entscheidend war. Bei interspezifischer Interaktion der Wurzelsysteme war sowohl ohne als auch mit P-Düngung gleichermaßen die Trockensubstanzbildung von Weizen durch eine stärkere Bestockung nahezu verdoppelt, während die von Lupine unverändert blieb. Erhöhte P-Gehalte und eine mehr als doppelt so hohe P-Aufnahme sprechen dafür, daß die Verbesserung der P-Versorgung für die Wachstumssteigerung von Weizen verantwortlich war. Die N-Gehalte blieben hingegen auf ausreichendem Niveau unbeeinflußt. Entscheidend für die Erhöhung der P-Aufnahme von Weizen bei Interaktion der Wurzelsysteme mit Weißer Lupine war nicht ein Anstieg der Gesamtwurzellänge aufgrund des vergrößerten Wurzelraumes, sondern eine erhöhte P-Aufnahmerate pro Einheit Wurzellänge. Weiße Lupine ist in der Lage, über den Eigenbedarf hinaus P in der Rhizosphäre zu mobilisieren. Dieses P kann in Mischkultur von weniger Phosphat-effizienten Pflanzen genutzt werden.