Abstract
Zusammenfassung. Das Einbeziehen beider Körperseiten beim Training einseitig ausgeführter Fertigkeiten führt oft zu besseren Lernfortschritten als das Üben mit nur einer Seite. Die hier vorliegende Untersuchung widmet sich aus trainingspraktischer Sicht der Frage, ob beidseitiges Üben schon beim Einstieg ins Technikerwerbstraining zu empfehlen ist. Zwei Gruppen trainierten die Rückhand-Kontertechnik im Tischtennis an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Insgesamt wurden 840 Übungsversuche in 28 Serien ausgeführt. Eine Gruppe (alternierende Gruppe (AG), n = 10) übte von Beginn an alternierend eine Serie mit der linken und der rechten Hand. Eine zweite Gruppe (verzögerte Gruppe (VG), n = 11) übte in den ersten 14 Serien ausschließlich mit der dominanten rechten Hand und erst dann alternierend mit beiden Seiten. Die Leistung mit der dominanten rechten Hand wurde anhand der Treffgenauigkeit in einem Vor-, Zwischen-, Transfer- und Abschlusstest ermittelt. Dabei ergaben sich signifikant unterschiedliche Entwicklungen. Im ersten Übungsabschnitt zeigte sich ein deutlicher Vorteil des beidseitigen Übens. Während die alternierende Gruppe die Trefferleistung signifikant steigerte (p < .01), konnte die nur mit rechts trainierende verzögerte Gruppe keine Verbesserung erzielen. Im zweiten Übungsabschnitt, in dem beide Gruppen beidseitig übten, zeigten diese auch vergleichbare Zugewinne. Über die komplette Übungsphase erzielte die alternierende Gruppe einen größeren Zuwachs. Im Transfertest ergaben sich keine Unterschiede. Zusammen mit den Befunden aus anderen Untersuchungen sprechen diese Ergebnisse dafür, beim Erwerb neuer Fertigkeiten von Beginn an beide Körperseiten zu trainieren.