Abstract
Kapazität und Widerstand von Muskelgewebe sind bis zu 10 Hz herunter über einen weiten Frequenzbereich gemessen worden. Die Ergebnisse zeigen: 1. Kapazität sowohl als auch Widerstand zeigen einen erneuten Anstieg, wenn die Frequenz 1 kHz wesentlich unterschreitet. Dieser Anstieg ist sehr ausgeprägt für die Kapazität. 2. Die Frequenzabhängigkeit bei niedrigen Frequenzen wird erklärt durch einen äquivalenten Frequenzgang der elektrischen Konstanten der Zellmembran und steht im Widerspruch mit der Annahme eines konstanten elektrischen Phasenwinkels der Membran bei niedrigen Frequenzen. 3. Ein äquivalentes elektrisches Ersatzschaltbild der Membran wird diskutiert, das die beobachteten Frequenzabhängigkeiten erklärt. Dieses Ersatzschaltbild legt die Vermutung nahe, daß die Membran eine Doppelstruktur besitzt. 4. Die elektrischen Eigenschaften von Muskel bei niedrigen Frequenzen ändern sich als Funktion der Zeit beachtlich schneller als die, die oberhalb 1 kHz feststellbar sind. Sie reagieren außerdem sehr schnell auf die chemischen Eigenschaften der die Zellen umgebenden Flüssigkeit.