Strukturelles Neuroimaging der Basalganglien bei Schizophrenie: ein Review

Abstract
Verschiedene Gründe sprechen für eine wichtige Rolle der Basalganglien in der Schizophrenie-forschung: So findet sich in diesen Strukturen eine hohe Dichte an Dopaminrezeptoren, an welchen viele Neuroleptika wirken, mit denen die Schizophrenie seit Jahren erfolgreich behandelt wird. Andererseits haben die Basalganglien eine wichtige Funktion bei der Ausübung höherer kognitiver Funktionen wie Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und zielgerichtetes Verhalten, die allesamt bei Schizophrenie-kranken Störungen unterliegen. Die Magnetresonanztomographie erlaubt eine nicht-invasive Darstellung und Messung dieser Strukturen in Vivo. Ziel dieser Arbeit war daher die Erfassung aller verfügbaren Studien zur Magnetresonanztomographie von Basalganglien bei Schizophrenie. Zusammenfassen zeigten sich in den Ergebnissen Hinweise auf verminderte Nucleus Caudatus-Volumina bei Erstmanifestation der Erkrankung, wohingegen Untersuchungen chronisch erkrankter Schizophrener überwiegend Volumsvergrößerungen von Caudatus, Putamen und Pallidum zeigen. Die Ergebnisse von Verlaufsstudien zeigen, dass atypische und typische Neuroleptika unterschiedliche morphologische Veränderungen hervorrufen und, dass diese Veränderungen dynamisch und reversibel sind. Zum besseren Verständnis jener Mechanismen, welche strukturelle Veränderungen der Basalganglien bei Schizophrenie bewirken, werden weitere Untersuchungen erforderlich sein, in denen insbesondre Medikamenteneffekte eine verstärkte Beachtung finden sollten. The basal ganglia structures have quickened interests in schizophrenia research for several reasons: On the one hand, schizophrenic patients are successfully treated with neuroleptics acting on dopamine receptors, which are highly concentrated in the basal ganglia structures. On the other hand, basal ganglia play an important role in higher cognitive functions such as attention, working memory and goal-directed behavior, which are impaired in schizophrenia. Magnetic resonance imaging allows non-invasive in vivo volumetric measurement of these brain structures. In this review, we studied all available papers on MRI research of the basal ganglia in schizophrenic patients. We found a possibly decreased caudate volume in first-episode schizophrenic patients, whereas studies on chronic patients mostly reveal volume increases in caudate, putamen and pallidum. Data from longitudinal studies suggest on the one hand that typical and atypical neuroleptics may produce different effects on brain morphology and on the other hand, that these changes are dynamic and might be reversible. Further studies are warranted for a better understanding of the mechanisms, which may lead to structural basal ganglia abnormalities, with medication effects demanding particular attention.