Was denken Heidelberger Studierende und Lehrärzte über frühzeitige Patientenkontakte und Aufgaben in der Hausarztpraxis?

Abstract
Hintergrund: In Heidelberg wurde 2001 im Rahmen der Kooperation mit der Harvard Medical School das Curriculum für den klinischen Abschnitt grundlegend verändert, bereits seit 1995 befindet sich auch das vorklinische Studium in einem Veränderungsprozess: Der Nutzen zweier neu eingerichteter allgemeinmedizinisch verantworteter Unterrichtsveranstaltungen mit frühzeitigen Patientenkontakten war zu beurteilen. Methodik: Dazu wurden die Studierenden mittels eines standardisierten Fragebogens im 1. Ausbildungsjahr um Beurteilung der Seminare, Tutorien und der in Hausarztpraxen absolvierten Praktika gebeten. Zusätzlich waren Berichte über die Lehrpraxen zu erstellen. Außerdem wurden auch die Lehrenden befragt, nachdem sie qualitätssichernden Maßnahmen zugestimmt und diese mitentwickelt hatten. Ergebnisse: 66-89 % der Lernenden gaben insbesondere für das Hausarztpraktikum mit dem frühzeitigen Patientenkontakt gute Noten, 40-58 % für die Begleitseminare und 70 % für die Tutorien; die Ergebnisse einer allerdings wenig differenzierten allgemeinen externen Evaluation waren nicht ganz so gut. 87-89 % der Lehrenden stimmten den erarbeiteten Kriterien zur Qualitätssicherung der Lehrpraxen zu. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass der hausarztpraxisgestützte Unterricht bereits im 1. Studienjahr gut akzeptiert wird und die frühzeitigen Patientenkontakte in hausärztlichen Lehrpraxen von den Studierenden besonders geschätzt werden. Die lehrenden Hausärzte ihrerseits halten die Qualitätszirkel als Instrumente einer kontinuierlichen Qualitätsförderung im vorklinischen Unterricht für sinnvoll und erforderlich, insbesondere im Hinblick auf eine Akkreditierung. Background: In Heidelberg, the clinical curriculum of medical education was fundamentally changed in 2001 due to co-operation with the Harvard Medical School. The pre-clinical curriculum has also already been undergoing reform since 1995: the benefits of two new lectures with early patient contact and special tasks in the subject of family medicine were to be assessed. Methods: In the first year, the students therefore had to assess the seminars, tutorials, and the internships in GP by means of a standardised questionnaire. In addition, reports had to be produced on teaching practice. The teachers were also questioned following agreement with and introduction of quality assurance measures. Results: 66-89 % of students assigned good marks to the internships in GP, 40-58 % for the accompanying seminars, and 70 % for the tutors. The results of a general external evaluation which was carried out slightly differently were not quite so good. 87-89 % of teachers agreed upon the elaborated criteria for the quality of teaching practice. Conclusions: The results show that GP-based education is already well accepted in the first year of training, and that early patient contact in primary care is highly appreciated by the students. On their part, the teaching GPs assess the quality promotion sessions as instruments towards continuous quality support in pre-clinical training as meaningful and necessary, especially with regard to licensing for teaching in General practice.