Abstract
Zusammenfassung. Der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder in vierter Auflage (HAWIK-IV) ist eine in Anwendung und Auswertung recht aufwendige Testbatterie, so dass sich für viele Anwender die Frage nach Kurzformen stellt. Unter Verwendung des deutschen Normierungsdatensatzes (N = 1650) werden für alle 1022 möglichen non-trivialen Untertestkombinationen Schätzmodelle für den Gesamt-IQ ermittelt. Anschließend wird in verschiedenen Anwendungsszenarien (zum Beispiel Abbruch der regulären Untertestfolge versus Verkürzung a priori) ein Ausgleich von statistischer, testtheoretischer und testpraktischer Perspektive gesucht, um dem Anwender eine sinnvolle Auswahl an Verkürzungsoptionen in Form praktikabler Schätzgleichungen zur Verfügung zu stellen. Im dritten Schritt werden diese Modelle jeweils durch eine 10-fache Kreuzvalidierung bewertet. Für vierzehn ausgewählte Modelle werden vollständige Parametersätze dargestellt. Der Beitrag erörtert zudem das Für und Wider einer Testverkürzung als primär diagnostische und nicht allein statistische Problemstellung.