Abstract
Zusammenfassung In diesem Aufsatz werden drei neuere Ansätze in der Wissenschaftsoziologie vorgestellt, die Alternativen zu dem bisher dominanten institutionellen Ansatz darstellen. Obwohl die Ansätze sich in ihren methodologischen und epistemologischen Voraussetzungen, wie auch in ihrer Zielsetzung, voneinander unterscheiden, weisen sie dennoch Gemeinsamkeiten auf, die es erlauben, sie als kognitiven Ansatz auszuweisen. Die Betonung liegt auf kognitiven Prozessen in der Erzeugung und im Wandel wissenschaftlicher Ideen statt auf der Untersuchung institutionalisierten Verhaltens und auf den informationsverarbeitenden Aspekten im Wissenschaftsbetrieb. Die konventionelle Ansicht von einer linearen Entwicklung der Wissenschaft wird abgelehnt. Daraus lassen sich für die Wissenschaftsoziologie eine Reihe von Konsequenzen ableiten, die zur Diskussion gestellt werden.