Einfluss der abdominalen Sakrokolpopexie und der vaginalen sakrospinalen Fixation (nach Amreich-Richter) auf das vordere Kompartiment

Abstract
Fragestellung: Welchen Einfluss üben die abdominale Sakrokolpopexie (aSKP) und die vaginale sakrospinale Fixation (vssF) auf das vordere Kompartiment aus? Patientinnen und Methodik: Es wurden retrospektiv durchschnittlich 24 Monate postoperativ 25 Patientinnen nach aSKP (Gruppe 1) und 60 Monate postoperativ 28 Patientinnen nach vssF (Gruppe 2) bezüglich folgender Parameter untersucht: Rezidivrate von Scheidenblindsackvorfall, Rate an rezidivierenden Zystozelen und Stressinkontinenz, De-novo-Stressinkontinenz, Drangsyndrom/Dranginkontinenz. Zusätzlich wurde eine Literaturübersicht der Jahre 1970–2002 durchgeführt. Ergebnisse: Beide Verfahren sind bezüglich der untersuchten Parameter vergleichbar. Es gab kein Scheidenstumpfprolapsrezidiv. Mittel- bis hochgradige Zystozelen fanden sich postoperativ bei 38% (Gruppe 1) bzw. 43% (Gruppe 2). Die Rate an objektiv nachweisbarer Stressinkontinenz betrug 24% (Gruppe 1) bzw. 25% (Gruppe 2). Drangbeschwerden blieben unverändert häufig. In der Literatur sind ähnliche Zahlen zu finden, die Rate an Zystozelen liegt allerdings niedriger (durchschnittlich bei 11,6% nach vssF und 21,6% nach aSKP). Schlussfolgerungen: Beide Operationen sind erfolgreich zur Fixierung des prolabierten Scheidenstumpfs. Es ist vermutlich nur durch die häufigere Kombination mit Zusatzeingriffen eine Steigerung der Erfolgsraten erreichbar.