Kollektives Handeln als Voraussetzung für die wirtschaftliche und soziale Aufwertung. Theoretische Überlegungen und Beispiele aus landwirtschaftlichen Lieferketten

Abstract
Der Beitrag unterstreicht die Bedeutung des kollektiven Handelns und die Rolle des Staates bei der Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen von Landarbeitern und Kleinbauern. Die Autoren argumentieren, dass wirtschaftliche Aufwertung nicht automatisch zu sozialer Aufwertung für Arbeiter und Kleinproduzenten führt, und sie untersuchen die Bedingungen, die einer sozialen Aufwertung förderlich sind. Die asymmetrischen Machtverhältnisse zwischen den Akteuren in der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette errichten Barrieren, die die soziale Aufwertung von Kleinbauern und Landarbeitern behindern. Durch kollektive Aktionen der gegenwärtig in den landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten Unterprivilegierten und durch die Bemühungen der Staaten können diese Barrieren abgebaut werden. Ausgehend von keynesianischer Entwicklungstheorie, Arbeitsmarkttheorien und dem Machtressourcenansatz dokumentiert der Beitrag drei erfolgreiche Beispiele aus Pakistan und Brasilien, wo kollektives Handeln und staatliches Engagement Barrieren gegen die Aufwertung teilweise abgebaut haben.