The influence of diagnosis related groups on hospital care

Abstract
Zielsetzung: Die Einführung von Fallpauschalen impliziert eine Verkürzung der Verweildauern und kann daher sowohl Auswirkungen auf die Leistungsqualität der stationären Behandlung haben als auch zu einer Verlagerung stationärer Leistungen in den ambulanten Bereich führen. Diese Untersuchung beschäftigt sich daher mit den Auswirkungen des Entgeltsystems «Fallpauschalen» auf die akutstationäre Versorgung von Patienten anhand der ausgewählten Fallgruppen «Varizenexhairese» und «Hernienoperation». Methodik: Es wurde eine retrospektive Vergleichsuntersuchung mit zwei Erhebungsteilen durchgeführt. Neben einer Auswertung von Patientendaten sechs nordrhein-westfälischer Krankenhäuser (N = 875) erfolgte eine Patientenbefragung (N = 510). Ergebnisse: Für die untersuchten Fallgruppen wurden die Liegezeiten von 1995 bis 1997 um zwei Tage (Varizenexhairese) bzw. einen Tag (Hernienoperation) reduziert, liegen damit aber noch über der von der Expertenkommission des BMG vorgegebenen «Katalogverweildauer». Die Verkürzung der Liegezeiten führt zu einem Anstieg des Anteils ambulant behandelter Patienten. Die Patienten nehmen ihren Gesundheitszustand zum Zeitpunkt der Entlassung aus der Akutklinik subjektiv als schlechter wahr. Dies wirkt sich jedoch in der ambulanten Phase nicht aus. Schlußfolgerung: Die durch die Verkürzung der Verweildauer bedingten Leistungseinschränkungen stationärer Versorgung können für die untersuchten Fallgruppen bisher durch die ambulante Nachsorge kompensiert werden. Bei einer weiteren Verkürzung der Verweildauern sind jedoch negative Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Betroffenen zu erwarten.