Non-random geographical distribution of infant mortality in Austria 1984–2002

Abstract
In den vergangenen 20 Jahren ist in Österreich die Säuglingssterblichkeit von 11,2/100.000 Lebendgeburten im Jahre 1985 auf 4,4/100.000 im Jahre 2004 stark gesunken, stagniert aber seit etwa 1997. Diese Stagnation steht im Gegensatz zum Trend in z.B. Finnland, wo trotz einer noch geringeren Säuglingssterblichkeit eine weitere Abnahme in den letzten Jahren zu verzeichnen war. Um mögliche Hintergründe für diese Stagnation zu finden, wurde in dieser Arbeit nicht nur die zeitliche sondern vor allem auch die räumliche Verteilung der Säuglingssterblichkeit innerhalb Österreichs untersucht. Wir beschreiben die räumliche Verteilung der Säuglingssterblichkeit im Zeitraum 1984 bis 2002 nach Adjustierung von Risikofaktoren basierend auf etwa 1,6 Millionen Geburtsblättern. Auf Grund der großen Anzahl von Beobachtungen erwiesen sich alle eingeschlossenen Merkmale als signifikant. Die Berechnung eines R2-Maßes für die individuelle Prognose der Sterblichkeit mittels der beobachteten Risikofaktoren zeigt, dass im Wesentlichen nur Geburtsgewicht, Gestationsalter, Geburtslänge und in kleinerem Ausmaß auch das Jahr der Geburt einen relevanten Einfluss zeigten. Alle anderen Variablen ermöglichten trotz ihrer Signifikanz nicht ausreichend die Vorhersage des Überlebensstatus des Säuglings im ersten Lebensjahr. Es zeigte sich, dass im Großraum Steiermark trotz der Berücksichtigung von Korrekturvariablen wie Geburtsgewicht, Gestationsalter, Geschlecht des Neugeborenen und soziodemographischen Status der Mutter eine signifikant niedrigere Sterblichkeit zu beobachten ist. Retrospektiv betrachtet, hätten im betrachteten Zeitraum etwa 1500 verstorbene Säuglinge überlebt, wenn in ganz Österreich die gleiche Säuglingssterblichkeitsrate wie im Großraum Steiermark vorgeherrscht hätte. Trotz der Berücksichtigung vieler Risikofaktoren können wir die Unterschiede in der räumlichen Verteilung der Säuglingssterblichkeit innerhalb Österreichs nicht erklären. Weitere analytische Studien, welche Informationen bezüglich anderer, nicht auf dem Geburtsblatt aufscheinender, Risikofaktoren einfließen lassen, sind notwendig. Over the last 20 years in Austria infant mortality has declined from 11.2/1,000 life births (1985) to 4.7/100,000 (1997) but has remained constant since then. This stagnation is in contrast to the trend in Finland, where the infant mortality rate is both lower than in Austria and continues to decline. In attempting to understand this difference we concentrated on the spatial distribution of infant mortality in Austria in addition to the trend over time. We describe the regional distribution of infant mortality adjusted by risk factors over the period from 1984 to 2002 based on data from 1.6 million birth certificates. All variables we examined were significant due to the large number of observations. We calculated an R-squared measure to assess the ability of our regression model to predict the survival status of newborns. Only the variables birth weight, gestational age, infant's length at birth and to a lesser extent year of birth had relevant impacts in terms of predictive ability. All remaining variables did not notably contribute to the prediction of survival status of the newborn despite their significance. In the greater area of Styria, infant mortality is significantly lower than in the rest of Austria even when the mortality rates are adjusted for variables such as birth weight, gestational age, sex of the newborn and sociodemographic status of the mother. In the period from 1984 to 2002 about 1500 more infants would have survived the first year of life if the mortality rate in the rest of Austria had been the same as in this area. In our regression model many important risk factors were included. Nevertheless, we can not explain the observed spatial pattern in infant morality. Further analytic studies are needed to explore the impact of variables other than those contained in the birth certificates.