Abstract
An Stechmücken der Art Aëdes aegypti wurden Schallspannungen gemessen, bei denen sich das Verhältnis der Amplituden der ersten Oberwelle zur Amplitude der Grundwelle (Klirrfaktor) als Maß für die Richtung des einfallenden Schalles relativ zum Tier erwies. Die Winkelabhängigkeit des Klirrfaktors wurde untersucht; dazu wurde eine Antenne des Tieres mechanisch erregt. Aus dem experimentell ermittelten Schwellenwert der Antennenelongation konnte auf eine Schwellenleistung des Hörorgans von 10-6 -10-7 erg/sec bei 300 Hz geschlossen werden. Zur Diskussion der Ergebnisse werden die Schallspannungen in Parallele gesetzt zu den Mikrophoniespannungen. Damit läßt sich der Klirrfaktor als Richtungsmaß interpretieren. Es wird versucht, auf Grund des Baues des Johnston - Organs eine Beschreibung der Umsetzung der aufgenommenen akustischen Energie in Nervenerregung auf wesentlich mechanischem Wege zu geben. Der vorgeschlagene Umsetzungsprozeß erklärt befriedigend die bisher bekannten experimentellen Ergebnisse. Man hat es im Johnston - Organ der Stechmücke mit einem Hörorgan zu tun, dessen Wirkungsweise verschieden ist von der bisher bekannter schallaufnehmender Organe