Postoperative Blutdruckschwankungen nach Karotisendarteriektomie

Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Postoperative Blutdruckschwankungen nach Karotisendarteriektomie (CEA) sind bekannte Faktoren für ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Ziel der Arbeit Darstellung des Einflusses der zwei etablierten gefäßchirurgischen Rekonstruktionsverfahren, der Eversions-CEA (E-CEA) und der konventionellen CEA mit Patchplastik (K-CEA), sowie der neueren sinuserhaltenden Eversions-CEA (SE-E-CEA) auf die postoperative Hämodynamik unter Berücksichtigung bisheriger wissenschaftlicher Erkenntnisse. Material und Methoden Auswertung klinisch-wissenschaftlicher Evidenz aus der PubMed (NLM) -Datenbank zu der jeweiligen Operationstechnik aus dem Zeitraum 1974 bis 2017 unter Ausschluss von Fallberichten. Ergebnisse Insgesamt wurden 34 Literaturstellen sowie eine Metaanalyse identifiziert, die sich mit der beschriebenen Thematik wissenschaftlich auseinandersetzen. Die Ergebnisse der Studien sowie der Metaanalyse zeigen, dass die E‑CEA mit einer Beeinträchtigung der lokalen Barorezeptorfunktion und einem erhöhten Bedarf an Vasodilatatoren in der frühen postoperativen Phase vergesellschaftet ist, wohingegen die K‑CEA und SE-E-CEA einen günstigeren Effekt auf den postoperativen Blutdruck auszuüben scheinen. Schlussfolgerung Unabhängig von der angewendeten Operationstechnik übt die CEA einen direkten Einfluss auf die Regulation des Blutdrucks aus. Eine engmaschige Überwachung des Blutdrucks sollte zumindest im postoperativen stationären Verlauf stattfinden. Der Stellenwert der SE-E-CEA als Alternative zu der klassischen E‑CEA muss zunächst ausführlicher wissenschaftlich untersucht werden.