Das Spektrum histopathologischer Veränderungen in endoprothetisch versorgten Gelenken
- 19 September 2014
- journal article
- english abstract
- Published by Springer Science and Business Media LLC in Der Pathologe
- Vol. 35 (2), 218-224
- https://doi.org/10.1007/s00292-014-1976-1
Abstract
In Deutschland werden jährlich etwa 230.000 Hüft- und 170.000 Kniegelenktotalendoprothesen implantiert. Bei ca. 10 % der Operationen, also 40.000 Eingriffen pro Jahr, handelt es sich um Prothesenwechsel. Dabei wird eine zuvor implantierte Prothese, die Beschwerden verursacht hatte, entfernt und durch eine neue Prothese ersetzt. Die Beschwerden, die eine solche Revisionsoperation nötig machen, können sehr vielfältig sein. Ein großer Symptomenkreis wird aus klinischer Sicht mit dem Begriff Prothesenlockerung beschrieben, die in eine sogenannte septische und eine aseptische Lockerung unterteilt wird. Aus histopathologischer Sicht können diese Formen mit der vor einigen Jahren vorgestellten Konsensusklassifikation der periprothetischen Membran in 4 Typen (abriebinduzierter, infektiöser, Misch- und fibröser Typ) unterteilt werden, wobei der abriebinduzierte und der fibröse Typ der aseptischen, der infektiöse und der Mischtyp der septischen Prothesenlockerung zugeordnet werden. Eine Sonderform stellt die Implantatallergie dar, deren Diagnose eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Chirurgen, Allergologen und Pathologen erfordert. Unabhängig von der Prothesenlockerung kann es zu einer Fibrose um das operierte Gelenk kommen, die sogenannte endoprothesenassoziierte Arthrofibrose. Diese kann histopathologisch in 3 Schweregrade eingeteilt werden. Weiterhin werden Veränderungen an den Knochen beobachtet, die unmittelbar an die Prothese angrenzen. Hierbei handelt es sich z. B. um Weichteilossifikationen, Osteopenie, Osteomyelitis oder Knochenbruch.Keywords
This publication has 28 references indexed in Scilit:
- Pharmacological treatment of heterotopic ossification following hip surgery: an updateExpert Opinion on Pharmacotherapy, 2012
- Adherence to routine use of pharmacological prophylaxis of heterotopic ossification after total hip arthroplasty: results from an Italian multicenter, prospective, observational surveyJournal of Orthopaedics and Traumatology, 2012
- GelenkendoprothesenpathologieDer Pathologe, 2011
- Histopathological diagnosis of periprosthetic joint infection following total hip arthroplastyDer Orthopäde, 2009
- Infection Associated with Prosthetic JointsThe New England Journal of Medicine, 2009
- Twenty‐three neutrophil granulocytes in 10 high‐power fields is the best histopathological threshold to differentiate between aseptic and septic endoprosthesis looseningHistopathology, 2009
- Analysis of APC, α-, β-catenins, and N-cadherin protein expression in aggressive fibromatosis (desmoid tumor)Pathology - Research and Practice, 2009
- Presence of corrosion products and hypersensitivity-associated reactions in periprosthetic tissue after aseptic loosening of total hip replacements with metal bearing surfacesActa Biomaterialia, 2009
- Orthopedic surgical implants and allergiesDie Dermatologie, 2008
- Neo-capsule tissue reactions in metal-on-metal hip arthroplastyActa Orthopaedica, 2007