Stellenwert und Formate der Qualitätssicherung

Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Gesetzliche Vorgaben zur Qualitätssicherung (QS) haben angesichts großer Patientenzahlen und fehleranfälliger Tätigkeiten auch eine große Bedeutung für die moderne Augenheilkunde. Fragestellung Der Beitrag diskutiert die Notwendigkeit und Formate der QS am Beispiel der intravitrealen operativen Medikamenteneingabe (IVOM). Material und Methode Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden kurz referenziert, Verbesserungspotenziale des Status quo diskutiert. Ergebnisse Erste Instrumente der Qualitätskontrolle wurden für die IVOM-Therapie umgesetzt. Allerdings werden wichtige Qualitätsindikatoren (Zahl der Behandlungen pro Patient/Jahr, „loss of follow-up“, Funktionsverlauf) in Deutschland noch nicht flächendeckend evaluiert und können so für eine ständige Verbesserung und QS-Berichte nicht berücksichtigt werden. Bisher werden im Bereich der Basisdiagnostik und Verlaufskontrolle nicht alle beteiligten Augenärzte berücksichtigt; eine Beschränkung der QS allein auf Ophthalmochirurgen dient der Qualität ebenso wenig wie die Blockade wissenschaftlicher Untersuchungen innerhalb von Selektivverträgen durch einzelne Krankenkassen. Schlussfolgerungen Für die Qualitätssicherung der bildgebenden Diagnostik in der Augenheilkunde gibt es eine Notwendigkeit für ähnliche Maßnahmen, wie sie mit Stichproben und Ringversuchen in den radiologischen Disziplinen erfolgen. Die Kommunikation transparenter Qualitätsindikatoren kann das Risiko reduzieren, dass Prozess- und Ergebnisqualität zu stark von Zufall, Kostendruck oder Bequemlichkeit beeinflusst werden. Die Hersteller von Software und Diagnostikgeräten sollten sich daran orientieren, dass der Austausch von Voxel-orientierten Bildformaten in der Radiologie mittlerweile immer weniger durch proprietäre Formate behindert wird.