CyPass-Explantation bei einer Fallserie von Patienten mit Hornhautdekompensation

Abstract
Zusammenfassung Hintergrund In der mikroinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS) wurde der CyPass Micro-Stent (Alcon Inc.) in den suprachoroidalen Raum implantiert, um den uveoskleralen Abfluss zu verstärken und somit den Augeninnendruck zu senken. Aufgrund des Verlustes von Hornhautendothelzellen wurde das Implantat im August 2018 vom weltweiten Markt genommen. Methoden Drei Jahre nach der CyPass-Implantation wurde bei 6 Patienten (insgesamt 8 Augen) mit frühem bis mäßigem primärem Offenwinkelglaukom ein Verlust von Hornhautendothelzellen beobachtet. Bei einem Auge entwickelte sich eine bullöse Keratopathie. Bei allen Patienten wurde eine Implantatmigration in der Vorderkammer im Vergleich zur ursprünglichen postoperativen Position festgestellt, wobei mehr als ein Ring des CyPass-Implantats sichtbar war. Ergebnisse In allen 8 Fällen erfolgte die Entfernung des CyPass-Implantats. Die lokale Therapie mit kortisonhaltigen Augentropfen in Kombination mit einer 5%igen Natriumchloridlösung verbesserte das chronische Hornhautödem bei einem Patienten nicht. Daher erfolgte eine DMEK („Descemet membrane endothelial keratoplasty“) mit postoperativer Verbesserung des Visus. Schlussfolgerungen Bei Patienten mit mehr als einem sichtbaren Ring des CyPass-Implantats und einem lokalisierten Verlust der Hornhautendothelzellen wird die CyPass-Kürzung oder Entfernung empfohlen, damit das Fortschreiten der generalisierten Reduktion der Hornhautendothelzellen und das Auftreten eines therapieresistenten, chronischen Hornhautödems vermieden wird.

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