Veränderung der Persönlichkeitsorganisation über die Symptome hinaus

Abstract
Therapeutische Veränderungen von Persönlichkeitsstörungen können nicht nur auf symptomatisch-deskriptiver Ebene, sondern auch durch Untersuchung der darunterliegenden, funktionalen Beeinträchtigungen abgebildet werden. Diese bereits in frühen psychoanalytischen Modellen der Persönlichkeit vorgeschlagene Perspektive findet nun auch Einzug in das Alternative DSM-5-Modell der Persönlichkeitsstörungen und in die ICD-11. Im vorliegenden Text wird die Veränderung der Persönlichkeitsorganisation nach dem psychoanalytischen Modell von Kernberg dargestellt. Anhand zweier exemplarischer Fallbeispiele aus einer Studie zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung werden Symptomveränderung und Veränderung der Persönlichkeitsorganisation mit dem Strukturierten Interview zur Persönlichkeitsorganisation (STIPO) untersucht. Die komparativen Kasuistiken zeigen, dass die alleinige Betrachtung der symptomdiagnostischen Kriterien zu Therapiebeginn für die Behandlungsplanung und Evaluation der klinisch relevanten Dimensionen kein vollumfängliches Bild zeichnet, und dieses durch die Betrachtung der Persönlichkeit und deren Veränderungen durch das STIPO klinisch relevant ergänzt wird.

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