Abstract
Ob und wie Wissenschaftler:innen das Fernsehen nutzen, darüber wissen wir wenig. Repräsentative Umfragen dieser Berufsgruppe liefern dazu keine Daten. Um diesem Defizit zu begegnen, wird im Folgenden systematisch ein Fragebogen ausgewertet, der sechs Jahre lang jeden Monat von „Forschung und Lehre“, dem Organ des Deutschen Hochschulverbandes, eingesetzt wurde. Von Januar 2014 bis Dezember 2019 wurden insgesamt 72 zumeist prominente Wissenschaftler:innen gebeten, den Satz „Wenn ich das Fernsehen einschalte…“ zu ergänzen. Die Antworten werden nach der Intensität der Fernsehnutzung und der Bewertung dieses Mediums in eine mehrstufige Rangfolge klassifiziert. Die Wissenschaftler:innen geben großenteils an, das Fernsehen nicht oder allenfalls randständig zu nutzen. Als gewählte Programminhalte nennen sie am ehesten noch Nachrichtensendungen und „Tatort“-Krimis. Als Mittel sozialer Beobachtung scheint es so gut wie keine Rolle zu spielen.