Abstract
Das ästhetische Phänomen, das die Organisatoren Jan Urbich (Leipzig) und David E. Wellbery (Chicago) mit ihrem Symposium anvisierten, bezeichnen sie als ,Überforderung der Form‘. Das spezifische Interesse liegt auf ästhetisch-poetischen Formen literarischer Werke, die mit ihren explizit formreflexiven Strukturmomenten in Grenzbereiche eintreten. So beabsichtigen sie, über ihre eigenen Darstellungsmöglichkeiten hinauszuweisen und diese gerade dadurch zu reflektieren. Solche ,überforderten‘ Formen nutzen mittelbar ihre vorhandene, tradierte Gestalt zur Etablierung bereits in ihnen enthaltener, sich bisher aber nur defizitär artikulierender Potentiale. Das Ziel ist, mittels der Beschreibung dieser verschieden ausgeprägten Formbetonungen neue Einsichten in literaturgeschichtliche und -ästhetische Zusammenhänge zu ermöglichen. Zum zweitägigen Gespräch waren dazu Literaturwissenschaftler:innen aus Deutschland, der Schweiz und den USA in die Bibliotheca Albertina eingeladen. Gefördert wurde die Veranstaltung durch die Fritz-Thyssen-Stiftung.