Abstract
In der Nachfolge von Jean Paul kreisen Klingemanns Nachtwachen von Bonaventura um Fragen von Zeit und Ewigkeit, von Tod und Auferstehung und um das Nichts. Jean Paul und Kingemann konzentrieren sich notwendigerweise als Prüfstein auf das Jüngste Gericht, seine Sinnfälligkeit und Wirkung. Die hier gestellte Frage lautet: Wie kann es sein, dass das Jüngste Gericht, über Jahrhunderte das wirkungsvollste Schreckbild der Kirche, im 18. Jahrhundert seine Geltungsmacht vor allem auch in der bildenden Kunst verliert, und welche Konsequenzen das für Klingemanns Darstellung in den Nachtwachen hat.