Orientations solidaires et positions sociales. Attitudes habituelles de classe envers l’État-providence et les réfugiés en Autriche

Abstract
Zusammenfassung Auf Basis qualitativer Daten untersucht der Beitrag, welche Bedeutung der Klassenlage für die in der österreichischen Gesellschaft vorzufindenden Solidaritätsorientierungen zukommt, v.a. im Hinblick auf sozialstaatliche Arrangements und die Solidarität mit Geflüchteten. Das empirische Material wurde in einer zwischen 2016 und 2019 durchgeführten Studie in Österreich erhoben und umfasst insgesamt 48 Interviews. Die Aussagen werden zunächst mithilfe einer Heuristik von fünf Solidaritätsdimensionen zu einer Typologie von sieben Solidaritätskonfigurationen systematisiert und daraufhin im Hinblick auf die Relevanz der jeweiligen Klassenlage der Befragten differenziert. Mit Rekurs auf Bourdieu wird dabei nicht nur auf die objektive Klassenlage Bezug genommen, sondern auch auf die latenten Wirkungsmechanismen der Klassenherkunft im Sinne eines Klassenhabitus. Auf diese Weise kann sowohl bei nicht-privilegierten als auch bei privilegierten Befragten gezeigt werden, wie die jeweiligen Solidaritätskonfigurationen von der Klassenzugehörigkeit beeinflusst, wenn auch nicht determiniert sind. Im Ergebnis zeigen sich aufschlussreiche Unterschiede v.a. in Hinsicht auf Reichweite, Bedingungen und Gerechtigkeitsprinzipien der jeweiligen Solidaritätsorientierung. Es wird deutlich, dass der Fokus auf Klasse das Verständnis von Ein- und Ausschlüssen im Hinblick auf die sozialstaatliche Solidargemeinschaft plausibilisiert.
Funding Information
  • Vienna University of Economics and Business

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