Peritonealdialyse

Abstract
ZUSAMMENFASSUNG: Obwohl bei der Peritonealdialyse (PD) in den letzten 30 Jahren größere Fortschritte als bei der Hämodialyse (HD) erzielt werden konnten und das Überleben an der PD mit derjenigen an der HD vergleichbar ist mit einem Trend zu einem besseren Patientenüberleben in den ersten Jahren, ist die PD immer noch unterrepräsentiert. Es gibt nur sehr wenige harte Kontraindikationen für die PD. Es bestehen aber immer noch viele Vorurteile und vermeintliche Kontraindikationen. PD ist gut möglich bei Patienten mit Voroperationen, mit Anus praeter, bei Schwangerschaft, nach Herz- und Lungentransplantation, bei Adipositas, polyzystischer Nierenerkrankung und Leberzirrhose mit Aszites. Auch eine PEG muss keine Kontraindikation für die PD sein. Sowohl bei der HD als auch bei der PD wird das Konzept der „incremental“ Dialyse diskutiert. Bei der PD konnte gezeigt werden, dass das Outcome bei einem PD-Beginn mit weniger als 4 Beutelwechseln nicht schlechter ist als die Standardtherapie. Die Lebensqualität wird dadurch auf jeden Fall verbessert und die PD für die Patienten attraktiver. Eine gefürchtete Komplikation der PD ist die EPS. Erfreulicherweise konnte ein Rückgang der Inzidenz in den letzten Jahren verzeichnet werden. Die Bestimmung von Zytokinen im Effluat hat sich bislang nicht als Frühdiagnose der EPS bewährt. Der zurzeit beste Parameter zur Früherkennung des Risikos für eine Entwicklung der EPS ist die Abnahme des freien Wassertransportes auf unter 75 ml und/oder der Abfall des Dialysatnatriums nach 6 Minuten um weniger als 5 mmol/l.