Abstract
ZUSAMMENFASSUNG: Vielen Fragen zur geschlechtsspezifischen Anwendung von Pharmaka bei Patienten mit Niereninsuffizienz sind noch nicht beantwortet. Es gibt einige wesentliche biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau in Bezug auf die Nierengesundheit. Insbesondere bei älteren Frauen macht sich die geringere Filterleistung der Nieren bemerkbar. Wenn Medikamente z. B. gegen Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder bei Auftreten eines Diabetes mellitus in gleicher Dosierung für beide Geschlechter verabreicht werden, kann dies für diese Patientinnen negative Folgen haben. In jedem Fall sollte bei Frauen ab 70 Jahren die Dosis von Medikamenten, die bevorzugt über die Nieren ausgeschieden werden, überprüft und ggf. reduziert werden. So kann nicht nur das insgesamt bei Frauen erhöhte Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen reduziert werden, sondern auch geschlechtsspezifischen Unterschieden im Ansprechen auf eine Pharmakotherapie Rechnung getragen werden. Mit Ausnahme der Kardiologie gibt es allerdings keine in den internationalen Leitlinien verankerten geschlechtsspezifischen Aspekte in der Arzneimitteltherapie.

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