Sinus- und Hirnvenenthrombose

Abstract
Zusammenfassung Die Sinus‑/Hirnvenenthrombose ist eine teils fulminant verlaufende, jedoch mit einer Inzidenz von 1,32 Fällen pro 100.000 Personenjahre eher seltene neurologische Diagnose. Nichtsdestotrotz ist die Erkrankung für etwa 0,5–1 % aller Schlaganfälle verantwortlich. Die neurologische Untersuchung zeigt oft ein unspezifisches Bild, gerade bei jüngeren Patientinnen mit akut bis subakut aufgetretenen, lageabhängigen Kopfschmerzen sollte diese Differenzialdiagnose jedoch unbedingt bedacht werden. Im Rahmen dieses Artikels erfolgt die Präsentation der häufigsten Ursachen, einschließlich eines Exkurses zur vakzininduzierten immunthrombotischen Thrombozytopenie (VITT), und es werden Empfehlungen zur klinischen, laborchemischen und bildgebenden Diagnostik gegeben. Zudem werden relevante Komplikationen, mit besonderem Augenmerk auf epileptische Anfälle im Rahmen der Krankheitsentität und die leitliniengemäße Akuttherapie und Sekundärprophylaxe dargestellt.