Interventionelle Therapie der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit

Abstract
Zusammenfassung Eine erfolgreiche Revaskularisation von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) erfordert ein umfassendes Verständnis der Risikopopulation und der verfügbaren Behandlungsoptionen. Bereits die Dringlichkeit einer Revaskularisation ist je nach Krankheitsbild sehr unterschiedlich. Patienten mit Claudicatio intermittens sollen vor einer eventuell notwendigen Revaskularisation ein strukturiertes Trainingsprogramm durchlaufen, während eine akute Extremitätenischämie einen medizinischen Notfall darstellt und eine Revaskularisation innerhalb weniger Stunden erforderlich macht. Endovaskuläre Behandlungstechniken haben sich in den letzten 20 Jahren rasant weiterentwickelt. Neue Technologien und Verfahrenstechniken ermöglichen es, selbst komplexe Läsionen erfolgreich endovaskulär zu versorgen; die meisten Patienten können daher heute im Sinne einer „Endovascular-first-Strategie“ minimal-invasiv behandelt werden. Die Bypasschirurgie bleibt eine wichtige Option für Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung. Die angewendeten Techniken variieren je nach klinischem Bild, Lage und Komplexität der Läsion. Zwar ist die Evidenz für verschiedene Techniken eingeschränkt, doch sind zahlreiche klinische und läsionsbezogene Faktoren bekannt, die entscheidend sind für den akuten technischen Erfolg und die Langzeitoffenheitsrate. Gerade die Verwendung von paclitaxelbeschichteten Ballons und Stents konnte die Restenose- und Wiedereingriffsrate nach femoropoplitealen Interventionen deutlich reduzieren. Allerdings wird ein spätes Mortalitätssignal in Zusammenhang mit der Verwendung dieser Devices weiterhin diskutiert. Nach erfolgreicher Intervention sollten eine entsprechende medikamentöse Therapie und standardisierte Nachkontrollen etabliert werden, um unerwünschte Extremitätenereignisse zu verhindern und die hohe kardiovaskuläre Ereignisrate zu vermindern.

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