Abstract
In einigen Aspekten waren sich Marcel Reich-Ranicki und Arno Schmidt einander recht ähn-lich. Denn obwohl beide zur gleichen Zeit im Literaturbetrieb der Bundesrepublik Deutschland aktiv waren, hat sich ihr Schaffen gegenseitig nicht berührt. Abgesehen von gelegentlichen Erwähnungen hat sich der Kritiker nur einmal ausführlich über den Autor geäußert. In seinem Schmidt-Essay geht Reich-Ranicki streng mit dem Autor ins Gericht. Daran lässt sich einerseits das Schmidt-Bild Reich-Ranickis ablesen, andererseits werden aber auch allgemeinere Maßstäbe und Methoden seiner literaturkritischen Arbeit sichtbar. In diesem Fall gestattet die geringe Menge des vorhandenen Materials einen genauen Blick auf seine Arbeitsweise.