Neuromuskuläre Komplikationen einer SARS-CoV-2-Infektion – Teil 1: periphere Nerven

Abstract
Zusammenfassung In den letzten Monaten sind im Zusammenhang mit einer durch das „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“ (SARS-CoV-2) ausgelösten Lungenerkrankung COVID-19 („coronavirus disease 2019“) verschiedene Störungen und Erkrankungen der peripheren Nerven (einschließlich Hirnnerven) und der Muskulatur beschrieben worden. Im ersten Teil unserer Übersicht diskutieren wir den aktuellen Stand einer möglichen Assoziation einer SARS-CoV-2-Infektion mit Affektionen peripherer Nerven (inklusive Hirnnerven). So wurden u. a. eine Anosmie und Ageusie, motorische Hirnnervenbeteiligung und Guillain-Barré-Syndrome (GBS) in zeitlichem Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion beschrieben. Mehrere Studien konnten zeigen, dass Anosmie und Ageusie häufige Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion sind. Im Gegensatz dazu sind andere Hirnnervenausfälle bisher nur vereinzelt beschrieben worden. Eine Reihe von Fallberichten und Fallserien legt einen kausalen Zusammenhang zwischen einer SARS-CoV-2-Infektion und GBS nahe, epidemiologische Evidenz hierfür ist aber ausstehend.