Abstract
Diese August- und September-Ausgaben der Klinischen Monatsblätter für Augenheilkunde mit Übersichts-, Originalarbeiten und Kasuistiken ist von Weggefährten, Doktoranden, Habilitanden, Mitarbeitern und Freunden verfasst. Sie sind Herrn Prof. Dr. Christian Ohrloff zu seinem 65. Geburtstag gewidmet. Christian Ohrloff wurde am 14.1.1944 in Krakau/Polen geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in Leer/Ostfriesland studierte er Humanmedizin in Frankfurt, Freiburg und Wien. Das Staatsexamen legte er 1968 in Freiburg ab und arbeitete für zwei Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Physiologisch-Chemischen Institut der Universität Freiburg (Leiter: Prof. Dr. H. Holzer und Prof. Dr. K. Decker). Aus diesem Institut stammt auch seine Promotionsarbeit unter K. Decker zum Thema „Regulation der NADH-Ferrodoxin-Reduktase aus Clostridium Kluyvery”. 1970 – 1971 war er als Medizinalassistent in der chirurgischen Abteilung des Auguste-Viktoria-Krankenhauses in Berlin sowie der inneren Abteilung der II. Medizinischen Klinik der Universität München tätig und vertrat als Landarzt einen erkrankten Kollegen in dessen Allgemeinarztpraxis in Heitersheim. Es folgten Studienreisen durch Asien und Südamerika, bevor er 1972 als wissenschaftlicher Assistent im Klinischen Institut für experimentelle Ophthalmologie der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. E. Weigelin) begann. In der biochemischen Abteilung unter der Leitung von O. Hockwin befasste er sich besonders mit klinischer Grundlagenforschung. Seine weitere umfassende Ausbildung in Diagnostik, konservativer und operativer Behandlung von Augenerkrankungen erhielt er an der Augenklinik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. W. Best, später Prof. Dr. M. Spitznas) vor allem durch U. Dardenne, u. a. aber auch durch I. Kreissig und H. Kaufmann. Es folgte 1979 die Habilitation für das Lehrgebiet „Augenheilkunde und experimentelle Ophthalmologie” mit der Arbeit „Altern der Augenlinse – Untersuchungen über molekulare und funktionelle Veränderungen von Enzymen des Kohlenhydratstoffwechsels während des Alterungsprozesses, die Anlass zur Entwicklung seniler Linsentrübungen sein könnten” – eine Thematik, die sein weiteres Berufsleben prägte. Seine wissenschaftlichen Hauptarbeitsgebiete waren damals die Biochemie und Toxikologie der Katarakt sowie Mikrochirurgie und die Arzneimittel(neben)wirkungen am Auge. Im gleichen Jahr erhielt er in Paris den A. E. R.-Award (Association for Eye Research) für die beste Veröffentlichung in der ophthalmologischen Grundlagenforschung mit der Arbeit „Untersuchungen des Verteilungsmusters der Aldolase-Isoenzyme A, B und C und Bestimmung inaktiver Enzymmoleküle in Linsen verschiedenen Alters durch quantitative immunologische Präzipitation”. Ebenfalls im Jahr 1979 wurde Christian Ohrloff zum Oberarzt (H2-Stelle) ernannt. Den Ruf auf eine C 3-Professur auf Lebenszeit für „Klinische Ophthalmologie mit dem Schwerpunkt Ophthalmochirurgie” am Klinikum Charlottenburg der Freien Universität Berlin lehnte er 1981 ab und erhielt ein Jahr später in Bonn die Ernennung zum C 3-Professor auf Zeit. 1983 zog es Christian Ohrloff erneut ins Ausland. Er folgte einer Einladung der Professoren D. Apple und R. Olson nach Utah, Salt Lake City und nahm im Rahmen dieses Aufenthalts auch Studienaufenthalte und Gastvorträge in Rochester, New Orleans, New York und Maryland wahr. 1988 übernahm Christian Ohrloff als Nachfolger von W. Doden die Leitung der Augenklinik der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main. Die klinischen Schwerpunkte seiner Arbeit bildeten anfänglich Kataraktoperationen, die Implantation künstlicher Linsen, Hornhauttransplantationen und die Operationen des Glaskörpers, später erweitert um Glaukom- und Hornhautchirurgie sowie plastisch-rekonstruktive Chirurgie der Lider. Einen Ruf an die Universität Graz hatte er zuvor abgelehnt. Mit seinem Sachverstand, seiner Umsicht und vor allem seiner aufgeschlossenen Persönlichkeit wurden ihm viele verantwortungs- aber auch ehrenvolle Ämter übertragen, so war er u. a. Mitglied des Vorstandes der Universitätsklinik Frankfurt am Main und Prodekan der medizinischen Fakultät, Vorsitzender des Forschungsausschusses (1996 – 2001) und seit 2004 auch Mitglied im Aufsichtsrat der Universitätsklinik Bonn. 10 Kollegen/innen haben sich unter seiner Führung habilitiert und leitende Klinikstellen besetzt. Parallel zu seiner Hochschultätigkeit engagiert sich Christian Ohrloff in vielen Fachgesellschaften, so z. B. als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation und refraktive Chirurgie (DGII) 1996 – 2000, deren Tagungen er in den Jahren 1997 und 1999 in Frankfurt ausrichtete. Als Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) fungierte er 1999 – 2000, im Gesamtpräsidium der DOG ist er bis heute als Pressesprecher tätig. Sehr gerne erinnern wir uns an „seine” DOG in Berlin im Jahre 2000, wo er als Festredner keinen geringeren als den früheren Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, Hans-Dietrich Genscher, gewinnen konnte. Die Festrede gehört wohl zu den Höhepunkten der letzten Dekaden und zeigt auch die ständigen guten Beziehungen Ohrloffs zur politischen Szene seit seiner Tätigkeit in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Des Weiteren ist oder war er über viele Jahre engagiert u. a. bei der American Society of Cataract and Refractive Surgery (ASCRS), Association for Research in Vision and Ophthalmology (ARVO), American Academy of Ophthalmology (AAO), European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS), der Vereinigung...